Eine App mit hohem Gebrauchswert

Tot - Das kleine Kerlchen für die Workflow Optimierung

Erst vor rund drei Wochen auf den Markt gekommen, gehört die kleine aber wirklich feine App mit dem für deutsche Ohren ungewöhnlichen Namen „Tot“ schon zu meinen täglichen Helferlein. „Tot“ auf dem Mac und „Tot Pocket“ auf iPad und iPhone sind nicht mehr wegzudenken aus meinem Workflow. 

Das „Kerlchen“ - so die Übersetzung - stammt aus der wohlbekannten Softwareschmiede „The Iconfactory“, die auch schon für den erfolgreichen Twitterclient „Twiterrific“ verantwortlich war. 

 

Die kleine App macht eigentlich nicht viel, um unentbehrlich zu sein: 

Sie liefert auf engstem Raum - auf dem Mac beispielsweise elegant in der Menüleiste sitzend oder auf Wunsch auch im Dock wartend - insgesamt sieben farblich unterschiedliche Schubladen für Textschnipsel aller Art. Diese Blätter werden deutlich anhand von sieben ebenfalls farbigen Punkten, deren Außenränder farblich gefüllt sind, sobald ein Text dort abgelegt worden ist. Eine Art praktisches Besetztzeichen, das einen auch darüber nachdenken lässt, ob nicht wieder etwas gelöscht werden könnte. 

Denn die Inhalte sollen hier flüchtig sein. Die Verweildauer soll gering sein. „Tot“ will kein Text-Editor sein. 

Für Freunde des Minimalismus

Um dem Minimalismus gerecht zu werden, gibt es auch eine Begrenzung beim Text, der geschrieben werden darf. Nicht mehr als eine Million Zeichen darf in allen sieben Punkten zusammenkommen. Das ist schon recht viel, macht aber darauf aufmerksam, dass hier keine Dissertation oder wilde Sammelwut untergebracht werden soll. Zur Orientierung: Der Blog-Text, den Du gerade liest, hat rund 3.000 Zeichen. So sind auch die Optionen für eine Formatierung gering, aber vollkommen ausreichend: Fett und Kursiv. Ansonsten bleiben URLs erhalten und der:die Schreiber:in kann zwischen Markdown und RTF (Rich Text) wechseln. 

Schön ist auch, dass man seine bevorzugte Schriftart auswählen und auch unabhängig von den Systemeinstellungen ein helles oder dunkles Erscheinungsbild einstellen kann. Es gibt noch einige kleinere Finessen, die einfach großartig sind. Beispielsweise das leichte Klopfen auf der Hand, wenn von einem zum anderen Text gewischt wird und auf dem Mac wechselt das Programmicon im Dock seine Farbe beim Wechsel der Notiz. 

Notizen immer zur Hand

Dank „Tot“ ist bei mir jedenfalls sofort ein Ablageplatz für sonst höchst flüchtige Gedanken gefunden worden. Von der bahnbrechenden Idee einer neuen Firmengründung, über den profanen Einkaufszettel für das morgige Mittagessen, bis hin zur umfangreichen Link-Sammlung, alles findet seinen Platz in den fröhlich farbigen Textkästen. 

Die Synchronisation zwischen den Geräten erfolgt übrigens in fantastischer Geschwindigkeit, die Notizen sind immer also zur Hand. 

Was einige Diskussionen in den entsprechenden Social Media ausgelöst hat, ist die Preispolitik. Die Mac-Version ist kostenlos, während die Version für iPhone und iPad 22 Euro kostet. Ich war allerdings schon nach wenigen Tagen abhängig von dem „kleinen Wicht“ und finde, dass man auch für schöne und gleichzeitig nützliche Dinge ruhig mal etwas Geld ausgeben kann. 

(Constanze Brinkmann)

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